Erdferkel
Erdferkel sind in jeglicher Hinsicht sehr ungewöhnliche Tiere. Als einzige Vertreter einer eigenen Ordnung und Familie der Säugetiere, der sogenannten Röhrenzähner, sind sie in ihrer Verbreitung auf den afrikanischen Kontinent beschränkt. Dort bewohnen sie mit Ausnahme von reinen Wüsten und Hochgebirgen alle terrestrischen Lebensräume. Mit ihren ungeheuer kraftvollen und schaufelartig bekrallten Vorderbeinen graben sich Erdferkel mühelos in Termitenbauten und Bodennester von Ameisen, von denen sie sich hauptsächlich ernähren. Durch ihren hervorragenden Geruchssinn finden sie ihre Beute, wobei lange Haare in den schlitzförmigen Nasenöffnungen der langgezogenen Schnauze gegen das Einatmen von zu viel beim Graben anfallenden Staub schützen. Einmal freigelegt, lecken Erdferkel die Ameisen und Termiten zu Tausenden mit ihrer 30 Zentimeter langen und klebrigen Zunge auf.
Das Erdferkel ist ein kompakt gebautes Tier, das einen kräftigen Leib mit markant aufgewölbtem Rücken, einen verhältnismäßig kleinen Kopf und einen langen, fleischigen Schwanz besitzt. Die Ohren sind tütenförmig und ihre Körper größtenteils nur leicht behaart. Dies hat ihnen den Vergleich zu Schweinen eingebracht. Erdferkel sind jedoch eher mit Elefanten, Seekühen, Schliefern und Rüsselspringern verwandt als mit den Paarhufern. Die Tiere sind im Freiland meist alleinlebend und nachtaktiv, lassen sich aber in Zoos auf Aktivitätsphasen am Morgen und Abend lenken und in kleinen Gruppen halten. Im Freiland schlafen Erdferkel in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Im Kölner Zoo schlafen sie in einer künstlich gebauten Höhle mit Besuchereinblick durch eine Scheibe. Der Zoo bereitet seinem Erdferkel breiähnliches Futter. Es besteht aus einer angereicherten Pulvermischung, die z.B. auch unsere Großen Ameisenbären erhalten. Erdferkel können bis zu 30 Jahre alt werden.
Orycteropus afer | Aardvark
Systematik: Säugetiere, Röhrenzähner
Tragzeit: 8 Monate
Höchstalter: 30 Jahre
Körpergewicht: 40 - 62 Kg
Lebensraum: Savanne, Halbwüsten
Bestand im Freiland: nicht bedroht
Nahrung: Termiten, Ameisen